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Schloss Brunswick - Martonvásár
Martonvásár ist eine Gemeinde des Komitats Fejér mit etwa
5000 Einwohnern. Sie liegt 36 km südwestlich von Budapest, zwischen dem Velence-See,
der Donau und Székesfehérvár/Stuhlweißenburg. Am einfachsten erreicht man Martonvásár
von Budapest aus mit dem Bus oder der Eisenbahn. Besonders sehenswert sind das
Schloss Brunswick und die Kunst- und Musikveranstaltungen im Rahmen der
"Martonvásárer Tage".
Die Gemeinde war im Mittelalter ein weithin bekannter
Handelsplatz, wurde aber am Ende der Türkenzeit zerstört und lebte im 18. Jahrhundert
durch die Tätigkeit der Familie Brunswick wieder auf. Martonvásár wurde wiederum zum
wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Umgebung.
Anton Brunswick ließ sein barockes Schloss, wahrscheinlich nach den Plänen von Joseph
Thallherr, zwischen 1773 und 1775 erbauen. Das Gebäude wurde 1875 nach englischem
Muster im neugotischen Stil umgebaut. Die Schlosskapelle wurde von József Jung
entworfen, und dient heute als Dorfkirche. Die Stukkaturen, das Altarbild, das
die Heilige Anna darstellt, und die Fresken von Johann Cymbat an der Wölbung zum
Heiligtum, sind nach einer Renovierung in neuer Pracht zu sehen.
Der malerische Schloßgarten wurde von Franz Brunswick in Auftrag gegeben und
gehört heute zu einem 60 Hektar großen Naturschutzgebiet. Unter den Bäumen, die
oft botanische Raritäten darstellen, stehen zahlreiche Statuen ungarischer
Agrarwissenschaftler.
Die Wassermühle am Szent-László-Bach und der "Schafstall mit Spiegelsaal" wurden
vernichtet. Auf der Insel im See, der vom Bach gespeist wird, ist eine Büste von
Ludwig van Beethoven zu sehen und eine Freilichtbühne aufgestellt, auf der jeden
Sommer Abendkonzerte stattfinden.
Beethoven war zwischen 1800 und 1820 mehrmals bei der
Familie Brunswick zu Besuch. Er komponierte hier mehrere seiner Werke (z. B. die
Mondscheinsonate). Die Sonate "Appassionata" widmete er gar seinem Freund Franz Brunswick.
Die Schwestern des Grafen, Therese, Josephine und Charlotte, erwiesen sich als begabte
Klavierschülerinnen Beethovens. Die Briefe des Meisters an die "Unsterbliche Geliebte"
zeugen von einer leidenschaftlichen Romanze zwischen Beethoven und vermutlich Josephine.
Therese Brunswick gründete 1828 in Buda den "Engelgarten", den ersten
Kindergarten Ungarns. Der Brunswick-Landsitz gelangte 1897 in Besitz der Familie
Dreher.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er verstaatlicht, und heute befinden sich dort
das Landwirtschaftliche Forschungsinstitut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften,
ein Beethoven- und das Kindergartenmuseum.
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